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Befragung ehemaliger

Im Rahmen seiner Zertifikatsarbeit zur Schulleitungsausbildung hat unser Fachlehrer Rolf Rösen ehemalige Schüler/innen der Realschule Niederwil AG interviewt. Kernthema war der Übergang von der Schule Niederwil (altersdurchmischter Unterricht) in den Beruf und in das Leben eines jungen Erwachsenen. Fazit war, dass die meisten Ehemaligen sich gut auf die Zeit nach der obligatorischen Schule vorbereitet fühlen und dass sie ihre aktuellen Herausforderungen mit Lebensfreude meistern.

Interviewpartner/innen

 

Befragt wurden elf junge Frauen und Männer, die 2013, 2014 oder 2015 die Realschule Niederwil abgeschlossen hatten. Anhand eines Leitfadens wurden die Ehemaligen einzeln je eine Stunde lang befragt. Alle Gespräche wurden aufgezeichnet und anschliessend nach einem Kriterienkatalog ausgewertet.

 

Die Ehemaligen fühlen sich besonders stark im Bereich Sozial- und Selbstkompetenz. Sie erleben sich selbständig, haben Selbstvertrauen und können gut mit anderen Menschen umgehen. Jugendliche, die während der Realschulzeit eine Lerngruppe geleitet hatten, übernehmen in ihren Firmen aussergewöhnlich früh und aussergewöhnlich viel Verantwortung.

 

Die meisten Ehemaligen fühlten sich gut auf die Berufsschule vorbereitet. Einige vermissten Kenntnisse in berufsspezifischen Themen (z.B. Gebiete aus der Mathematik, der Physik, der Werkstofftechnik) und bemängelten auch, dass die Realschule wenig Gewicht auf Hausaufgaben legt.

 

In den letzten Jahren fanden praktisch alle Abgänger/innen eine Stelle oder eine passende Anschlusslösung. Ein Interviewpartner hat die Lehre gewechselt, ein zweiter hat keine Ausbildung begonnen; beide sagen, dass dieser Weg nichts mit dem Schulsystem in Niederwil zu tun hat.

 

Folgende Punkte stechen aus den elf Stunden Interviews positiv hervor:

  • Die Ehemaligen haben Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Sie sind konfliktfähig
  • Sie schätzen die Unterstützung durch die Lerncoaches (zugeteilte Lehrpersonen)
  • Die Arbeit in den Lerngruppen („Inseln“) wird als positiv gewertet
  • Die Rollen der Gruppenchefs werden positiv gewertet
  • Die Lernarrangements und die räumliche Organisation der Schulzimmer sind hilfreich
  • Die verschiedenen Altersstufen arbeiten gut zusammen
  • Das selbstgesteuerte, explorative und adressatenbezogene Lernen bewährt sich
  • Bei Auffälligkeiten und Problemen wird schülerzentriert vorgegangen
  • Die Schüler können frei sprechen, auch vor ihnen unbekannten Menschen
  • Die Schüler/innen identifizieren sich mit dem Schulsystem

 

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